Anna Krüger

Kat. 006
Anna Krüger: Mädchenakt, um 1935, Öl auf Leinwand, Sammlung Christina und Volker Huber
*6. September 1882 in Wiesbaden
†16. Januar 1978 in Frankfurt a. M.
Anna Krüger gehörte ebenfalls zu den Künstler*innen des Kreises um Max Beckmann. Sie hatte 1910 einen Chemiker geheiratet, und die beiden lebten ab 1912 in Moskau. Als Krüger 1914 einen Besuch in ihrer deutschen Heimat machte, konnte sie, bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, nicht mehr nach Moskau zurückkehren. In der Folge verlor sie ihren kompletten Besitz.
Nach Frankfurt kam sie 1920 und nahm ab 1927 ein Studium an der Städelschule auf. Hier, in der Beckmann-Klasse, begegnete sie auch Georg Heck. Krüger war nicht nur älter als Heck und als ihre anderen Studienkolleg*innen, sondern auch zwei Jahre älter als ihr Lehrer Max Beckmann. Gesichert ist, dass sie bis ins Jahr 1928 regelmäßig am Unterricht teilnahm; bis 1930/31 soll sie noch gelegentlich in der Klasse präsent gewesen sein.
Im Unterschied zu Heck, der zeitlebens in prekären Verhältnissen lebte, war Krüger finanziell abgesichert und konnte sich ohne kommerziellen Erfolgsdruck künstlerisch betätigen. Dies erlaubte es ihr, ihre Werke, in denen sie sich stilistisch deutlich an Beckmann orientierte, zu verschenken. Auch bemühte sie sich nicht aktiv um Ausstellungen, sodass es nur zu vereinzelten Beteiligungen und nicht zu Einzelausstellungen kam.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt Krüger weiterhin Kontakt zu anderen ehemaligen Beckmann-Schüler*innen wie Inge Hergenhahn-Dinand, Theo Garve und dessen Frau Gerda. Zu Heck dagegen scheint der Kontakt über die gemeinsame Studienzeit hinaus nicht weiter bestanden zu haben.