Johann Vincenz Cissarz
*22. Januar 1873 in Danzig
†22. Dezember 1942 in Frankfurt a. M.
Nach der Zeit in der Klasse von Emil Gies führte sein weiterer Ausbildungsweg Georg Heck 1925 zu Johann Vincenz Cissarz an die Kunstgewerbeschule. In dessen Klasse traf er auf die Künstlerkolleg*innen Theo Garve und Carla Brill.
Cissarz hatte sich insbesondere mit Gebrauchsgraphik einen Namen gemacht und war zwischen 1903 und 1906 wichtiges Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe. Für deren zweite Ausstellung 1904 gestaltete er neben dem Ausstellungsplakat und dem Katalog einige Zimmereinrichtungen für die sogenannte Dreihäusergruppe, zusammen mit Joseph Maria Olbrich und Paul Haustein. Daneben war Cissarz Mitglied der Freien Vereinigung Darmstädter Künstler sowie Gründungsmitglied des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein. 1904 entwarf er das Logo des Verbandes.
1906 wurde Cissarz für einen Lehrauftrag nach Stuttgart in die Werkstätten des Vereins Württembergischer Kunstfreunde berufen. Im Jahr 1916 schließlich wechselte er nach Frankfurt, wo er bis 1939 die Meisterklasse für Freie Malerei leitete.
Selbst hatte der aus Danzig stammende Cissarz in Dresden an der Kunstakademie bei den Genre- und Historienmalern Leon Pohle und Hermann Freye studiert. Pohle wiederum war Schüler des belgischen Historienmalers Ferdinand Pauwels, dessen Meisterschüler auch Cissarz 1895 wurde.
Aus Hecks Zeit bei Cissarz, vermutlich um 1927 entstanden, ist eine Folge von Radierungen aus dem Mappenwerk Das Leben erhalten. Die Blätter zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und eine dynamische Bewegtheit aus.