Der Künstler Georg Heck (1897–1982)

Georg Heck und sein Werk sind heute weitgehend vergessen. In der individuellen Biographie Hecks spiegelt sich zugleich das Zeitgeschehen des 20. Jahrhunderts.

Das Museum Giersch der Goethe-Universität möchte zu einer lange überfälligen Wiederentdeckung des Frankfurter Künstlers und seines Schaffens anregen. Lernen Sie Georg Heck und sein Umfeld kennen!

EINBLICKE (chronologisch)

Kindheit und Jugend: Georg Heck, ein Fremdling unter Fremden

Georg oder, auf Hessisch, „Schorsch“ Heck wurde am 24. Mai 1897 in Frankfurt am Main geboren. Sein Vater war kaufmännischer Angestellter bei der Elektrizitätsgesellschaft. Der kleine Georg lebte zunächst mit seinen Eltern in Frankfurt-Sachsenhausen in der Paradiesgasse 23. Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater. Wenig später heiratete seine Mutter erneut, sodass er als kleiner Junge plötzlich in einer großen Familie mit drei Halbgeschwistern lebte. Nach dem Besuch der Volksschule trat er im Alter von 14 Jahren eine Lehre als Kunstschmied in der Werkstatt von Hans Müller, Mörfelder Landstraße 72, in Frankfurt-Sachsenhausen an.

Weiterlesen »

Adlerwerke Frankfurt: Heck als Fabrikarbeiter

Ursprünglich hatte Georg Heck zwischen 1911 und 1914 eine Lehre als Kunstschmied absolviert. Im Gespräch mit Friedhelm Mennekes schilderte er, dass sein Meister, mit seiner Arbeit sehr zufrieden, ihn gern behalten wollte, sich dies aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage in der Vorkriegszeit aber nicht leisten konnte. Daher trat Heck, auch um seine Pflegeeltern finanziell zu entlasten, eine Stelle bei den Frankfurter Adlerwerken an. Deren Produktion stand zu dieser Zeit ganz im Zeichen des aufziehenden Ersten Weltkrieges, sodass auch Heck vornehmlich Aufgaben hatte, die der Fertigung von Kriegswaffen dienten (wie etwa die Kontrolle von Zündern für Granaten).

Weiterlesen »

Schrecken und Lebenswillen: Georg Heck im Ersten Weltkrieg

Wie auch später im Zweiten Weltkrieg musste Georg Heck im Ersten Weltkrieg zum Einsatz an die Front. 1916 arbeitete er zunächst in den Frankfurter Adlerwerken, dann in einer Rödelheimer Fabrik, bis er im September zum Kriegsdienst eingezogen wurde.
Er geriet an die Westfront in Frankreich, in die Gegend um Reims und den Fluss Aisne, mitten in die „Zone rouge“ (Rote Zone) hinein. Die Kampfhandlungen nahmen bis dato nicht vorstellbare Dimensionen an; insbesondere der Stellungskrieg mit heftigstem Artilleriegefecht forderte Millionen Verwundete und Todesopfer auf beiden Seiten.

Weiterlesen »

Kunststudium in einer Zeit des Wandels: die Fusion von Kunstgewerbe- und Städelschule

Die 1920er-Jahre waren eine Zeit des Wandels – für Georg Heck, aber auch für die Städelschule, die er ab 1923/24 besuchte. Unter der Ägide von Fritz Wichert und Albert Windisch wurde in dieser Zeit der Aufbau der neuen städtischen Kunstschule nach Zusammenlegung von Kunstgewerbe- und bisheriger Städelschule vorangetrieben. Bereits 1921 war die vormals von der Polytechnischen Gesellschaft unterhaltene Kunstgewerbeschule in städtische Trägerschaft übergegangen. Im Folgejahr sah sich auch das Städelsche Kunstinstitut außerstande, weiterhin eine eigene Kunstschule zu betreiben.

Weiterlesen »

Die Beckmann-Klasse

Am 6. Oktober 1925 berief der Magistrat der Stadt Frankfurt Max Beckmann als Leiter einer Meisterklasse an die neu organisierte Städelschule. Fritz Wichert war der Motor hinter der Idee, den damals bereits berühmten Künstler auch weiterhin an die Stadt am Main zu binden. Das Beckmann’sche Meisteratelier wurde organisatorisch der Klasse für Freie Kunst von Professor Cissarz angegliedert.
Beckmann konnte sich als Lehrer gewisse Sonderkonditionen sichern, so neben einem Jahresgehalt von 10.000 Mark insbesondere die Freiheit, kommen und gehen zu können, wann er wollte. Diese Bevorzugung erweckte den Unmut einiger anderer Lehrer, der noch gesteigert wurde, weil Wichert sich das Recht vorbehalten hatte, besonders begabte Schüler*innen in die Klasse Beckmanns zu versetzen.

Weiterlesen »

Der Deutsche Künstlerbund

Der Deutsche Künstlerbund war Anfang der 1930er-Jahre, als Arbeiten von Georg Heck erstmals auf einer Künstlerbund-Ausstellung präsentiert wurden, bereits eine etablierte Institution im deutschen Kunstbetrieb.
Ende 1903 fand auf Anregung des Kunstsammlers und Publizisten Harry Graf Kessler die Gründungsversammlung der Vereinigung in Weimar statt, an der unter anderen Max Liebermann, Alfred Lichtwark, Lovis Corinth und Max Slevogt teilnahmen. Die Gründungsväter wendeten sich mit ihrer Initiative gegen den starken Einfluss von staatlicher Seite auf die Ausstellungspraxis. Ihr erklärtes Ziel war es, die Freiheit der Kunst zu unterstützen und dabei unterschiedliche Kunstströmungen und insbesondere junge Künstler*innen zu fördern.

Weiterlesen »

Zentraler Ausstellungsort: der Frankfurter Kunstverein

Der Frankfurter Kunstverein, noch immer eine der größten Institutionen seiner Art in Deutschland, wurde 1829 gegründet, unter anderem auf Initiative des Kunsthistorikers Johann David Passavant. Zielsetzung des bald von zahlreichen Bürgern und Künstlern frequentierten Vereins waren (und sind) die Förderung der Künste und des Kunstsinns sowie der Ankauf von Kunstwerken, insbesondere junger, aufstrebender Künstler*innen.
Georg Heck und zahlreichen Künstlerkolleg*innen und Weggefährt*innen diente er als zentrale Anlaufstelle für ihre Ausstellungsaktivitäten. Die ersten Schüler der Klasse von Max Beckmann beispielsweise – Theo Garve, Karl Tratt und Karl Theodor Schmidt – präsentierten sich 1927 dort erstmals gemeinsam der Öffentlichkeit.

Weiterlesen »

Bücherverbrennung auf dem Frankfurter Römerberg am 10. Mai 1933

Bereits drei Monate nach der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 fanden in vielen deutschen Städten Bücherverbrennungen statt, so auch in Frankfurt. Die Aktion wurde von der Deutschen Studentenschaft organisiert – ein erster symbolischer Akt gegen alles Denken, das von den Nationalsozialisten als „undeutsch“ verfemt wurde, ob nun aus politischen, rassistischen, antisemitischen oder geschmäcklerischen Gründen. Georg Heck berichtete später, dass bei der Frankfurter Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auch einige seiner Arbeiten ins Feuer geworfen worden seien.

Weiterlesen »

Georg Hecks Atelier im Karmeliterkloster: 1935 bis 1944

1935 musste Georg Heck sein Atelier in der Städelschule aufgeben. Nach der Entlassung seines Lehrers Max Beckmann durch die NS-Machthaber war sein Verbleib in einem Atelier dort wohl nicht mehr gewünscht. Hinzu kamen Mietschulden, die er nicht begleichen konnte.
Heck berichtete in hohem Alter eine Anekdote aus jener Zeit: Mit einem Schubkarren, auf den er seine Bilder geladen habe, sei er, vertrieben aus seinem Atelier in der Städelschule, zur Untermainbrücke gezogen, wo er seinen Freund Gottfried Diehl getroffen habe, der ihm erzählt habe, dass im Karmeliterkloster ein Atelier frei geworden sei.

Weiterlesen »

„Entartete Kunst“

„Entartet“ – mit dieser bewusst abwertenden Bezeichnung belegte die nationalsozialistische Propaganda die moderne Kunst und alle Künstler*innen, die dem von rassistischem und antisemitischem Gedankengut bestimmten Menschen- und Weltbild der Nationalsozialisten nicht entsprachen. Auch die Werke von Georg Heck fielen unter dieses Verdikt, ebenso wie die seines Lehrers Max Beckmann und seiner Kommiliton*innen aus der Beckmann-Klasse.

Weiterlesen »

Georg Hecks Wandgemälde im IG-Farben-Haus, Frankfurt

Bereits 1928 gab es Pläne, Max Beckmann mit einem Wandbild im IG-Farben-Haus zu beauftragen. Die treibende Kraft dahinter war wohl Lilly von Schnitzler, Mäzenin Beckmanns und verheiratet mit Georg von Schnitzler, Vorstandsmitglied des Chemiekonzerns IG Farben. Wahrscheinlich vermittelte Beckmann schon im Folgejahr den Auftrag an seinen Schüler Georg Heck.

Weiterlesen »

Die Hamburger Künstlerbund-Ausstellung 1936

Am 21. Juli 1936 eröffnete die Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes im Hamburger Kunstverein, Neue Rabenstraße 25. Auch Georg Heck stellte auf dieser Ausstellung eines seiner Ölgemälde aus: Im Katalog ist unter der Nummer 95 eine Winterlandschaft verzeichnet.
Die Ausstellung war eine Kooperation zwischen Deutschem Künstlerbund und Hamburger Kunstverein. Die Hamburger Künstlerbund-Ausstellung war wohl die letzte nicht zensierte Ausstellung, die während der NS-Herrschaft in Deutschland einen Überblick über die zeitgenössische Kunst gab – wobei diejenigen Künstler*innen, die bereits Berufsverbot hatten, und damit alle jüdischen Künstler*innen, auch hier ausgeschlossen waren.

Weiterlesen »

Georg Heck im Zweiten Weltkrieg

Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Georg Heck, damals 42 Jahre alt, erlebte diesen Tag im Schwarzwald, wo er sich zusammen mit Elisabeth Bauer, seiner späteren Frau, aufhielt. Zwar wurde er einberufen, musste seinen Dienst aber zunächst aufgrund verschiedener glücklicher Umstände nicht antreten.

Weiterlesen »

Georg Heck 1945: eine „vernichtete Existenz“

Am 22. März 1944, ein Jahr vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erfolgte ein Luftangriff auf Frankfurt, der die gesamte Altstadt vernichtete. Der Angriffskrieg, den das faschistische Deutschland begonnen hatte, führte das Land in die totale Zerstörung. Auch das Karmeliterkloster, wo Georg Heck lebte und arbeitete, brannte im Feuersturm in weiten Teilen ab. In einem Brief vom 17. April 1944, in dem er seine einstige Mäzenin Lilly von Schnitzler um Hilfe bat, quantifizierte Georg Heck seine Verluste: 150 Bilder und 470 Zeichnungen von ihm seien in der Nacht vom 22. auf den 23. März im Karmeliterkloster verbrannt.

Weiterlesen »

Rückzugsort mit wenig Raum: Hecks Wohnhaus in Nied

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Zerstörung seines Ateliers ebenso wie zahlreicher Werke fand Georg Heck im Frankfurter Stadtteil Nied eine neue Heimat. Er zog mit in das Elternhaus seiner späteren Frau Maria Elisabeth, geborene Bauer, die er 1936 durch ein Zeitungsinserat kennengelernt hatte und 1946 heiratete.
Bereits 1944, bevor er kurz vor Kriegsende doch noch an die Front nach Ungarn berufen wurde, hatte Heck hier Zuflucht gesucht, wie sich Elisabeth später erinnerte: „Die Altstadt und das Karmeliterkloster brannten. Ich sah ein Flammenmeer. Am nächsten Morgen stand Schorsch vor unserem Tor, rauchgeschwärzt, die Augenwimpern und Haare versengt, seine Kleider zerrissen. Voller Verwirrung. Ein menschliches Wrack.“

Weiterlesen »

Berufsverband Bildender Künstler

Der im Juni 1946 gegründete Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Frankfurt wurde nach dem Krieg vor allem aus praktischen Gründen als berufsständische Vertretung der Künstler*innen ins Leben gerufen. Georg Heck war, wie sein Mitgliedsausweis belegt, von Anfang an im Berufsverband aktiv.
Eine wichtige Aufgabe des Verbandes bestand darin, Ausstellungsmöglichkeiten für seine Mitglieder – am Anfang waren es 57 Personen – zu schaffen. Dabei muss man bedenken, dass Frankfurt wie das ganze Land nach dem Krieg weitgehend zerstört war und insofern rein faktisch kaum Räumlichkeiten zur Verfügung standen. Außerdem galt es, die Strukturen im Kunstsektor, die das NS-Regime gleichgeschaltet hatte, neu aufzubauen.

Weiterlesen »

Georg Heck im Kollegenkreis: Gruppe Junge Kunst

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges sahen viele bildende Künstler*innen die Notwendigkeit, sich neu auszurichten und zu organisieren. So entstanden bereits ab 1945 (wieder) zahlreiche, mehr oder weniger mitgliederstarke Künstlergruppen mit dem Ziel, die durch den Krieg erlittene Zäsur im künstlerischen Schaffen so weit wie möglich auszugleichen.
Ein Beispiel für eine solche Initiative ist die Gruppe Junge Kunst, gegründet 1946. Treibende Kraft hierbei war der Maler Friedrich (Fritz) Simon, der – wie aus Schriftverkehr mit der amerikanischen Militärregierung in Hessen hervorgeht – bereits im Frühjahr 1945 mit ersten „Vorarbeiten“ für die Bildung der Gewerkschaft Freie Berufe begann. Diese war, wie hier detailliert aufgeschlüsselt wurde, in mehrere Fachgruppen unterteilt, jene in Sektionen – darunter auch die für „Maler, Bildhauer, Graphiker“. Hier wiederum war die Gruppe Junge Kunst eingegliedert. Neben Ausstellungsorganisation war die Nachwuchsförderung deren zentrales Anliegen: „Talentierte junge Menschen“ sollten in künstlerischen Disziplinen wie dem Aktzeichnen oder graphischen Techniken unterrichtet werden. Dabei handelte es sich jedoch wohl nicht um eine hierarchisch strukturierte Vereinigung mit festen Mitgliedern, sondern vielmehr um gleichgesinnte Künstler*innen, die sich mit gemeinsamen Zielen zusammenfanden.

Weiterlesen »

Georg Heck in der Neuen Darmstädter Sezession

Georg Heck war seit spätestens 1951 Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession, hatte aber bereits in den 1930er-Jahren Ausstellungen der Vorgängervereinigung beschickt. Die 1919 gegründete Darmstädter Sezession entfaltete ab den 1920er-Jahren eine rege Ausstellungstätigkeit, wobei sie sich auf progressive Kunst konzentrierte. 1933 wurde sie, wie andere Künstlervereinigungen auch, gleichgeschaltet und der NS-Reichskulturkammer einverleibt. Unter Leitung von Gottfried Diehl, einem Freund Georg Hecks, fand nach langer Pause 1938 im Frankfurter Kunstverein nochmals eine Ausstellung der Darmstädter Sezession statt, die Werke von bereits als „entartet“ diffamierten Künstler*innen präsentierte.
An dieser Ausstellung war auch Heck beteiligt, ebenso wie seine ehemaligen Mitschüler*innen an der Städelschule, Inge Hergenhahn-Dinand und Walter Hergenhahn. Letztlich bedeutete die nationalsozialistische Kunstpolitik aber das Absinken der Darmstädter Sezession – mit der einst Künstlerkolleg*innen wie Max Beckmann, Heinrich Campendonk und Ludwig Meidner ausgestellt hatten – in die Bedeutungslosigkeit.

Weiterlesen »

Das Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath

Hanna Bekker vom Rath hatte sich durch Privatunterricht unter anderem bei Ottilie W. Roederstein in Hofheim am Taunus und Ida Kerkovius in Stuttgart zur Malerin ausgebildet. Ab 1933 stellte sie ihr eigenes künstlerisches Schaffen jedoch zurück und setzte sich stattdessen als Galeristin insbesondere für expressionistische Künstler*innen ein sowie nach dem Zweiten Weltkrieg für die moderne Kunst. In diesem Zusammenhang förderte sie auch Georg Heck.

Weiterlesen »

Progressiver Ausstellungsraum: Zimmergalerie Franck

In der Aufbruchstimmung der Nachkriegsjahre war Klaus Franck einer der Protagonisten, die sich in Frankfurt um Ausstellungsmöglichkeiten für zeitgenössische Künstler bemühten. Franck, von Haus aus Versicherungsangestellter, stellte ab Juni 1949 seine Privatwohnung in der Böhmerstraße 7 im Westend zur Verfügung. Ab 1954 wohnte er in der Vilbeler Straße 29, und die Zimmergalerie zog mit ihm um. 1961 schließlich musste er seine Aktivitäten einstellen, vor allem aus finanziellen Erwägungen.

Weiterlesen »

Georg Heck und die Frankfurter Sezession

Georg Heck war in den 1950er-Jahren künstlerisch sehr aktiv. Davon zeugt unter anderem, dass sich er und fünf Künstlerkollegen – Gottfried Diehl, Arthur Fauser, Ferdinand Lammeyer (bis 1959 Vorsitzender), Erich Martin und Louise Rösler – im März 1953 zur Frankfurter Sezession zusammenschlossen.
Im Herbst desselben Jahres konnte die Gruppe ihre erste Ausstellung im Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath realisieren. Bis dahin waren noch Ernst Geitlinger und Karl Rödel als Mitglieder hinzugekommen. In den Folgejahren erweiterte sich der Kreis, etwa um Thomas Zach, Christian Kruck und Heinz Kreutz. Zudem wurden immer wieder Gastkünstler eingeladen – gemäß dem selbst gewählten Ziel, „die Vielfalt der Kunst unserer Zeit demonstrieren zu müssen“.

Weiterlesen »

Unwiederbringlich verloren: Mosaiken im Hallenbad Frankfurt-Höchst

Höchst, erst 1928 zu Frankfurt eingemeindet, hatte zu Beginn der 1950er-Jahre noch nicht recht den Anschluss an die übrige Stadt gefunden. Unter anderem war verschiedene, im Eingemeindungsvertrag zugesicherte Infrastruktur noch nicht geschaffen worden: Neben der Anbindung an die Frankfurter Straßenbahn und dem Bau einer Markthalle zählte dazu auch ein öffentliches Schwimmbad. Das sorgte für reichlich Unmut innerhalb der Bevölkerung – bis hin zu dem Wunsch, sich wieder von Frankfurt zu lösen und erneut eigenständig zu werden.

Weiterlesen »

Glasfenster für St. Anna, Frankfurt-Hausen

Die katholische Gemeinde in Hausen gründete sich 1897. Nachdem die 1904 eingeweihte neuromanische Kirche im Zweiten Weltkrieg zerstört und in neuer Form wiederaufgebaut worden war, beschloss die Gemeinde 1961 einen größeren Neubau an anderer Stelle (Am Hohen Weg 19, Frankfurt-Hausen). Die Frankfurter Architekten Hermann Mäckler und Alois Giefer entwarfen die Kirche und leiteten den zwischen 1965 und 1968 durchgeführten Bau. Die Entwürfe der Fenster stammen von Georg Heck, der wahrscheinlich schon um 1965 von den Architekten mit der Arbeit beauftragt wurde.

Weiterlesen »

Gemeinsame Interessen: der Frankfurter Kreis

Mitte der 1970er-Jahre entwickelten elf seit Langem bekannte, teils befreundete Künstler*innen – darunter mehrere Beckmann-Schüler*innen – die Idee zur Bildung einer neuen Künstlergruppe. Die gemeinsame Vergangenheit und der Bezug zur Heimatstadt sollten ihren Niederschlag im Namen Frankfurter Kreis finden.
Äußerer Anlass, so schildert es ein Begleittext zur ersten Ausstellung, war zunächst die Möglichkeit, leer stehende Räume im Technischen Rathaus (ehemalige Galerie Huber) zu nutzen. Daraus entstand schnell der Wunsch, es nicht bei einer einmaligen Angelegenheit zu belassen: Vielmehr wollte man auch zukünftig zusammen ausstellen. Nicht zuletzt sollte dies die Möglichkeiten des Einzelnen mehren, in einer Zeit, die „infolge interner Auseinandersetzungen verschiedener Gruppen recht schwierig“ war.

Weiterlesen »

Unterstützung aus der Nachbarschaft: Sankt Markus in Nied

Die katholische Pfarrkirche Sankt Markus, erbaut 1906/07, wurde für Georg Heck ab 1980 zu einer Stätte der späten Anerkennung in seinem Heimatstadtteil Frankfurt-Nied. Der dort seit 1979 als Pfarrer tätige Jesuitenpater Friedhelm Mennekes war mit dem Ziel angetreten, die Gemeinde nach außen zu öffnen und eine breitere Bevölkerung, auch unabhängig von konfessioneller Bindung, anzusprechen.
Um dieses Konzept einer „offenen Gemeinde“ über die Medien zu vermitteln, beschäftigte Mennekes sogar – wie sich Zeitzeugen zu erinnern meinen, als erster Gemeindepfarrer in Frankfurt überhaupt – ab 1980 einen Pressesprecher.

Weiterlesen »

Wertschätzung für einen vergessenen Künstler: Kulturkreis Georg Heck

Ausgehend von der insbesondere durch Pfarrer Friedhelm Mennekes angestoßenen Kulturarbeit in der Kirchengemeinde Sankt Markus in Nied gründete sich im Februar 1982 der Kulturkreis Georg Heck. Ziel des eingetragenen Vereins war und ist einerseits die Kulturförderung im Stadtteil und andererseits, das Werk von Georg Heck bekannter zu machen beziehungsweise auch nach dessen Tod nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Heck nämlich erfuhr – so die Ansicht vieler, die ihn und sein Werk kennenlernten – zumindest in späteren Jahren nicht die angemessene Wertschätzung in seiner Heimatstadt.

Weiterlesen »

Vandalismus an Werken Georg Hecks in der Goethe-Universität Frankfurt

Im Juni 2009 gingen Studierende und Schüler*innen im Rahmen eines Bildungsstreiks auf die Straßen. Trotz medialer Aufmerksamkeit wurden ihre Forderungen kaum durchgesetzt. So kam es Ende des Jahres an deutschen und europäischen Hochschulen zu deutlich verschärften Studierendenprotesten. Dabei besetzten die Streikenden Hörsäle und ganze Hochschulgebäude dauerhaft. Auf diese Weise wollte man sich mit den Forderungen solidarisieren und einen Dialog erzwingen.

Weiterlesen »

Kunstraub von Heck-Holzschnitten

Der Kulturkreis Georg Heck e. V. übergab der Goethe-Universität Frankfurt 2006 als Teil einer Dauerleihgabe sieben Holzschnitte des Künstlers Georg Heck, die dieser in den 1950er- und 1960er-Jahren angefertigt hatte. Sie wurden in einem Seitenflügel des ersten Obergeschosses des sogenannten Casino-Gebäudes ausgestellt. Bei dreien der Motive handelte es sich um Farbvariationen des gleichen Druckstocks, zu zwei weiteren der Holzschnitte existieren ebenfalls Varianten.

Weiterlesen »

Der Deutsche Künstlerbund

Der Deutsche Künstlerbund war Anfang der 1930er-Jahre, als Arbeiten von Georg Heck erstmals auf einer Künstlerbund-Ausstellung präsentiert wurden, bereits eine etablierte Institution im deutschen Kunstbetrieb.
Ende 1903 fand auf Anregung des Kunstsammlers und Publizisten Harry Graf Kessler die Gründungsversammlung der Vereinigung in Weimar statt, an der unter anderen Max Liebermann, Alfred Lichtwark, Lovis Corinth und Max Slevogt teilnahmen. Die Gründungsväter wendeten sich mit ihrer Initiative gegen den starken Einfluss von staatlicher Seite auf die Ausstellungspraxis. Ihr erklärtes Ziel war es, die Freiheit der Kunst zu unterstützen und dabei unterschiedliche Kunstströmungen und insbesondere junge Künstler*innen zu fördern.

Weiterlesen »

PERSONEN (alphabetisch)

Max Beckmann

*12. Februar 1884 in Leipzig
†27. Dezember 1950 in New York


Max Beckmann war als Lehrer prägend für Georg Heck: Vier Jahre, von 1928 bis 1932, verbrachte Heck in der Meisterklasse des bereits berühmten Künstlers, der damals schon über ein Jahrzehnt in der Stadt am Main lebte. Beckmann war 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, nach Frankfurt gekommen, nachdem er sich zu Beginn des Krieges freiwillig zum Sanitätsdienst gemeldet hatte. Ein Nervenzusammenbruch ließ ihn Zuflucht bei seinem Freund aus der Weimarer Studienzeit, dem Frankfurter Maler Ugi Battenberg, suchen.
Damals konnte Beckmann bereits auf eine gewisse Karriere zurückblicken, war Mitbegründer der Freien Secession in Berlin und malte in einem spätimpressionistischen Stil. Die Kriegserfahrung, die, wie er selbst es ausdrückte, seiner Kunst „zu fressen“ gab, hatte seine Malweise grundlegend verändert. In der Folge entwickelte Beckmann den für ihn typischen, von kantigen Konturen und flächigen Formen bestimmten Stil.

Weiterlesen »

Carla Brill

*27. Dezember 1906 in Frankfurt a. M.
†31. August 1994 in Frankfurt a. M.


Carla Brill trat 1924 im Alter von 18 Jahren in die Vorklasse der Frankfurter Kunstgewerbeschule ein und besuchte anschließend die Klasse für Freie Kunst von Johann Vincenz Cissarz – ebenso wie Georg Heck, der seit 1925 bei Cissarz lernte. Wie dieser wechselte sie anschließend in die Beckmann-Klasse, wo sie allerdings nur kurz blieb, denn bereits 1928 zog es sie zur weiteren Ausbildung nach Berlin.

Weiterlesen »

Johann Vincenz Cissarz

*22. Januar 1873 in Danzig
†22. Dezember 1942 in Frankfurt a. M.


Nach der Zeit in der Klasse von Emil Gies führte sein weiterer Ausbildungsweg Georg Heck 1925 zu Johann Vincenz Cissarz an die Kunstgewerbeschule. In dessen Klasse traf er auf die Künstlerkolleg*innen Theo Garve und Carla Brill.

Weiterlesen »

Georg Dickenberger

*7. August 1913 in Frankfurt a. M.
†1. Februar 2004 in Frankfurt a. M.


Georg Dickenberger stammte, wie sein Namensvetter Georg Heck, aus Frankfurt. Geboren kurz vor dem Ersten Weltkrieg, wuchs er weitgehend ohne Vater auf, da dieser im Krieg fiel.
Künstlerisch war Dickenberger Autodidakt; bereits im Alter von 14 Jahren entstanden erste Zeichnungen. Daneben beschäftigte er sich von Jugend an mit Literatur und verfasste schon früh eigene Schriften. 
Zwischen 1930 und 1945 besuchte er zahlreiche (legale und illegale) Ateliers von Künstlerkolleg*innen und zeigte sich insbesondere von expressionistischen Tendenzen beeindruckt. Seine eigenen Werke zeichnen sich ebenfalls durch eine intensive Farbigkeit und einen expressiven Duktus aus. 


Weiterlesen »

Gottfried Diehl

*26. Mai 1896 in Frankfurt a. M.
†16. Mai 1956 in Offenbach a. M.


Als Georg Heck 1935 sein Atelier an der Städelschule aufgeben musste, gab ihm nach seinen Erzählungen sein Freund Gottfried Diehl den Tipp, im Karmeliterkloster nachzufragen. Diehl lebte und arbeitete selbst dort und wusste, dass gerade eines der begehrten Ateliers frei geworden war.
Diehl, der sich 1915 freiwillig für den Kriegsdienst gemeldet hatte und in Verdun schwer verletzt worden war, hatte anschließend eine autodidaktische Kunstausbildung begonnen, bevor er 1922 und 1924/25 bei Franz Karl Delavilla an der Frankfurter Städelschule studierte. 1920 gründete er zusammen mit Emil Betzler und Hanns Ludwig Katz die Künstlergruppe Ghat, die einen idealistischen gemeinschaftlichen Ansatz verfolgte, sich aber bereits 1922 wieder auflöste.

Weiterlesen »

Annelise Diehl, geb. Walther

Annelise Walther war Pianistin und lernte ihren späteren Mann, Gottfried Diehl, in den 1930er-Jahren kennen. Damals machte sie auch die Bekanntschaft Georg Hecks, der in den 1930er- und 1940er-Jahren wie sein Freund Diehl ein Atelier im Karmeliterkloster hatte.

Weiterlesen »

Andreas Egersdörfer

*28. September 1866 in Nürnberg
†2. Oktober 1946 in Frankfurt a. M.


Egersdörfer, der seit 1902 die Klasse für Landschaftsmalerei leitete. Zuvor hatte Egersdörfer von 1880 bis 1882 die Kunstgewerbeschule München besucht, dann bis 1885 an der dortigen Akademie der Bildenden Künste studiert. Seine Lehrer waren der Landschaftsmaler Karl Raupp und der historistische Maler Gabriel von Hackl; daneben hatte er Privatunterricht bei Joseph Wenglein.

Weiterlesen »

Arthur Fauser

*26. Mai 1911 in Kollnau/Baden
†21. September 1990 in Frankfurt a. M.


Arthur Fauser verbrachte seine Kindheit und Jugend in Reutlingen. Fast eine Generation jünger als Georg Heck, lernte er diesen wahrscheinlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg kennen, als die beiden sich gemeinsam für den Aufbau einer neuen Kunst nach dem Zusammenbruch einsetzten.

Weiterlesen »

Theodor (Theo) Garve

*21. November 1902 in Offenbach a. M.
†20. Mai 1987 in Hamburg


Theodor, genannt Theo, Garve machte wie Georg Heck zunächst eine handwerkliche Ausbildung – eine Lehre zum Maschinenschlosser. Sein Interesse für Kunst und Musik wurde jedoch schon früh geweckt, sodass er ab 1922 ein Studium an der Kunstgewerbeschule Offenbach aufnahm.
1925 wechselte er an die Frankfurter Kunstgewerbeschule zu Johann Vincenz Cissarz. Hier dürfte er zum ersten Mal Georg Heck begegnet sein, der ebenfalls ab 1925 bei Cissarz studierte. Noch Jahrzehnte später bezeichnete Garve den Künstlerkollegen als „Weggefährten und Freund“ und attestierte ihm „einen hohen Grad von Empfindung und Sensibilität“.

Weiterlesen »

Albert Hahn

*23. Oktober 1910 in Höchst a. M.
†7. April 1995 in Bad Homburg v. d. Höhe


Nachdem er zunächst eine Schreinerlehre absolviert hatte, studierte Albert Hahn zwischen 1930 und 1937 an der Frankfurter Städelschule. Wahrscheinlich lernte er schon während seiner Studienzeit Georg Heck kennen, der bis Mitte der 1930er-Jahre in einem der Ateliers an der Schule arbeitete.
1937/38 begleitete Albert Hahn eine Expedition des Frankfurter Frobenius-Instituts nach Indonesien. Als wissenschaftlicher Zeichner war es dabei seine Aufgabe, Mensch und Natur sowie die in Westneuguinea entdeckten prähistorischen Felsmalereien möglichst exakt festzuhalten.

Weiterlesen »

Walter Hergenhahn

*14. Juni 1904 in Frankfurt a. M.
†30. März 1980 in Frankfurt a. M.


Walter Hergenhahn absolvierte zunächst eine Banklehre, wandte sich dann aber künstlerischen Interessen zu und nahm 1924 ein Studium an der Städelschule auf. Zunächst war er in der Klasse von Franz Karl Delavilla, dann wechselte er an die Kunstgewerbeschule zu Johann Vincenz Cissarz.
Bereits hier dürfte er Georg Heck begegnet sein – also noch bevor beide 1928 in die Meisterklasse von Max Beckmann aufgenommen wurden. Ab 1930 war Hergenhahn als freischaffender Künstler tätig und beteiligte sich, zusammen mit Heck und Inge Dinand, seiner späteren Ehefrau, an der Ausstellung Junge Künstler in der Galerie F.A.C. Prestel. Es folgten weitere Ausstellungen, etwa 1933 Das junge Frankfurt oder 1949 Sechs Frankfurter Künstler, beide im Frankfurter Kunstverein, bei denen Werke von Hergenhahn und Heck gemeinsam gezeigt wurden.

Weiterlesen »

Inge Hergenhahn-Dinand (geb. Dinand)

*14. August 1907 in Darmstadt
†11. Mai 2003 in Frankfurt a. M.


Inge Dinand studierte wohl ab 1925 an der Städelschule, zunächst bei Christian Peter Rasmussen, ab 1929 dann bei Max Beckmann. Hier traf sie zum ersten Mal auf Georg Heck. Wahrscheinlich die erste gemeinsame Ausstellung, zusammen mit vier weiteren Künstlern, fand 1930 unter dem Titel Junge Künstler in der Galerie F.A.C. Prestel statt.

Weiterlesen »

Ernst Holzinger

*5. Juli 1901 in Ulm
†8. September 1972 in Zahun/Berner Oberland


Ernst Holzinger war von 1938 bis 1972 Direktor des Städelschen Kunstinstituts und seit 1949 auch Leiter der Städtischen Galerie in Frankfurt am Main. Er unterstützte Georg Heck bei seinem Wiedergutmachungsverfahren und beauftragte ihn immer wieder mit Weihnachtskarten. Außerdem wurde unter seiner Ägide eine Reihe von Zeichnungen und Aquarellen Hecks als Ersatz für dessen während der NS-Zeit vernichtete Arbeiten aus Museumsbesitz für die Städtische Galerie angekauft.

Weiterlesen »

Ferdinand Lammeyer

*12. Dezember 1899 in Fulda
†27. August 1995 in Bischofsheim/Rhön


Zwischen 1921 und 1925 absolvierte Ferdinand Lammeyer ein Studium an der Städelschule, unter anderem bei Andreas Egersdörfer. In dieser Zeit begann auch Georg Heck dort zu studieren, sodass sich beide vermutlich bereits hier erstmals begegneten.
In den Folgejahren arbeitete Lammeyer als freier Maler in Frankfurt, unternahm zahlreiche Studienreisen, etwa nach Frankreich, Italien und in die Türkei, und war ab 1928 Mitglied der Darmstädter Sezession.

Weiterlesen »

Anna Krüger

*6. September 1882 in Wiesbaden
†16. Januar 1978 in Frankfurt a. M.


Anna Krüger gehörte ebenfalls zu den Künstler*innen des Kreises um Max Beckmann. Sie hatte 1910 einen Chemiker geheiratet, und die beiden lebten ab 1912 in Moskau. Als Krüger 1914 einen Besuch in ihrer deutschen Heimat machte, konnte sie, bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, nicht mehr nach Moskau zurückkehren. In der Folge verlor sie ihren kompletten Besitz.

Weiterlesen »

Leopold Mayer/Leo Maillet

*29. März 1902 in Frankfurt a. M.
†8. März 1990 in Verscio/Tessin


Leopold Mayer, der später den Namen Leo Maillet annahm, wurde als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Frankfurt geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre schrieb er sich 1925 an der Frankfurter Kunstschule in der Zeichenklasse von Franz Karl Delavilla ein. 1930 bis 1933 war er Schüler Max Beckmanns und hatte ein eigenes Atelier. Spätestens in der Meisterklasse Beckmanns lernte er seinen fünf Jahre älteren Kommilitonen Georg Heck kennen.

Weiterlesen »

Erich Martin

*14. Oktober 1905 in Büdingen/Hessen
†6. Mai 1977 in Offenbach a. M.


Erich Martin absolvierte zunächst eine Lehre als Lithograph in Offenbach, der ein Studium an der Offenbacher Werkkunstschule folgte. Ab 1929 studierte er an der Hanauer Zeichenakademie bei Reinhold Ewald und arbeitete in der Folge als freischaffender Maler.
Zu Beginn der 1930er-Jahre konnte Martin einige Ausstellungsbeteiligungen realisieren, etwa auf der Darmstädter Mathildenhöhe und im Frankfurter Kunstverein. Mit der Machtergreifung 1933 erlebte der Künstler eine Zäsur; fast keine seiner (abstrakten) Arbeiten überstand die Zeit des Nationalsozialismus. 1942 wurde er für drei Jahre zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in russische Gefangenschaft.

Weiterlesen »

Friedrich Wilhelm Meyer

*8. Juli 1900 in Sybba/Ostpreußen
†28. September 1968 in Frankfurt a. M.


Friedrich Wilhelm Meyer zog um 1902 mit seinen Eltern nach Frankfurt. 1917 endete seine glückliche Kindheit abrupt, als er nach dem Abitur in den Krieg ziehen musste und erst 1919 zurückkehrte. 1925 lernte er in der Klasse von Professor Cissarz an der Frankfurter Kunstgewerbeschule Georg Heck kennen. Wie dieser wechselte er 1928 in die Beckmann-Klasse, die er allerdings bereits ein Jahr später wieder verließ.

Weiterlesen »

Marie-Louise von Motesiczky

*24. Oktober 1906 in Wien
†10. Juni 1996 in London


Marie-Louise von Motesiczky stammte aus der jüdischen Aristokratie Wiens. Ihre Großmutter mütterlicherseits, Anna von Lieben, war eine der ersten Patientinnen Sigmund Freuds. Im Haus der Motesiczkys verkehrte künstlerische und intellektuelle Prominenz, so etwa Otto Wagner und Arthur Schnitzler. Die Sommermonate verbrachte die Familie auf ihrem Gut in Hinterbrühl bei Wien, wo Marie-Louise mit 14 Jahren Max Beckmann kennenlernte. „Ein geflügeltes Wesen vom Mars“, schrieb sie später, hätte sie kaum mehr beeindrucken können. Aus dieser ersten Begegnung erwuchs eine lebenslange Freundschaft, die noch dadurch gefestigt wurde, dass Beckmann 1925 ihre Freundin Mathilde von Kaulbach heiratete.

Weiterlesen »

Louise Rösler

*8. Oktober 1907 in Berlin
†25. Juni 1993 in Hamburg


Ihre Kindheit verbrachte Louise Rösler in Berlin und Weimar; im Jahr 1923 besuchte sie die Privatkunstschule Hans Hofmann in München. Ab 1924/25 studierte sie für etwa zwei Jahre bei Karl Hofer an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin.
Mehrere Studienreisen führten Rösler in den Jahren 1927 und 1928 unter anderem nach Paris, Südfrankreich, Spanien und Italien. 1932 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie sich an Ausstellungen der Berliner Sezession und der Akademie der Künste beteiligte.

Weiterlesen »

Lilly von Schnitzler

*25. Juni 1889 in Köln
†26. Juni 1981 in Murnau


Lilly von Schnitzler hatte Max Beckmann bereits Anfang der 1920er-Jahre in Frankfurt am Main kennengelernt und war eine begeisterte Mäzenin des Künstlers und seiner Schüler, von denen sie insbesondere Georg Heck, Theo Garve und Friedrich Wilhelm Meyer unterstützte.
Lilly Bertha Dorothea von Mallinckrodt stammte aus dem Kölner Großbürgertum und heiratete 1910 Georg von Schnitzler. Ihr Mann übernahm bald einen Posten bei der späteren Hoechst AG, und 1920 zog das Ehepaar mit den beiden kleinen Töchtern endgültig nach Frankfurt. In den folgenden Jahren führte Lilly von Schnitzler in ihrem Wohnhaus in der Westendstraße einen Salon, in dem führende Persönlichkeiten des Frankfurter Kulturlebens verkehrten, so zum Beispiel der Leiter des Städel Georg Swarzenski, der Ethnologe Leo Frobenius und der Redakteur der Frankfurter Zeitung Heinrich Simon. Das eine oder andere Mal scheint auch Georg Heck diesen illustren Kreis besucht zu haben.

Weiterlesen »

Karl Tratt

*15. Dezember 1900 in Sindlingen
†16. Dezember 1937 in Frankfurt a. M.


Karl Tratt war ein enger Freund von Georg Heck und Kommilitone in der Beckmannklasse. Wie Heck kam Tratt aus kleinen Verhältnissen, er wuchs im Frankfurter Arbeitervorort Sindlingen auf. Nach einer Weißbinderlehre schrieb Tratt sich 1924 an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt ein und wechselte bereits 1926 in die gerade gegründete Meisterklasse von Max Beckmann, in die zwei Jahre später auch Georg Heck aufgenommen wurde. Besonders eng scheint er mit Marie-Louise von Motesiczky befreundet gewesen zu sein, die er in seinen Briefen liebevoll „Mein Piezchen“ nannte.

Weiterlesen »

Fritz (Friedrich Karl Adolf) Wichert

*22. August 1878 in (Mainz-)Kastel
†24. Januar 1951 in Kampen/Sylt


Fritz Wichert absolvierte von 1899 bis 1907 ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Freiburg, Basel und Berlin, unter anderem bei Heinrich Wölfflin, und schloss es in Freiburg mit der Promotion ab.
Von 1907 bis 1909 arbeitete Wichert als wissenschaftlicher Assistent von Georg Swarzenski am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt. Parallel schrieb er in dieser Zeit für das Feuilleton der Frankfurter Zeitung, mit deren Mitherausgeber Heinrich Simon er seit dem Studium befreundet war.

Weiterlesen »

Thomas Zach

*4. Dezember 1922 in Muttischen bei Zlabings/Südmähren
†23. März 2016 in Frankfurt a. M.


Thomas Zach, eine Generation jünger als Georg Heck, nahm erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine künstlerische Ausbildung auf. Zuvor war er 1941 zum Militär einberufen worden und in englische Kriegsgefangenschaft geraten.
Von 1947 bis 1954 studierte Zach an der Städelschule (Staatliche Hochschule für Bildende Künste) bei Franz Karl Delavilla und Ferdinand Lammeyer, dessen Meisterschüler er war. Während seines Studiums wurde er unter anderem mit dem Internationalen Akademiepreis der Stadt Mailand ausgezeichnet und war 1950 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

Weiterlesen »

    Diese Seite nutzt Cookies. Bitte bestätigen Sie mit OK, wenn Sie damit einverstanden sind. Datenschutzerklärung

    KONTAKT
    Museum Giersch
    der Goethe-Universität

    Schaumainkai 83 (Museumsufer)
    60596 Frankfurt am Main
    0 69 / 1 38 21 01 – 0
    0 69 / 1 38 21 01 – 11