Erich Martin

Kat. 075
Erich Martin: Pinocchio, 1963, Tempera auf Papier auf Hartfaser, Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main, Dauerleihgabe (Privatbesitz)
*14. Oktober 1905 in Büdingen/Hessen
†6. Mai 1977 in Offenbach a. M.
Erich Martin absolvierte zunächst eine Lehre als Lithograph in Offenbach, der ein Studium an der Offenbacher Werkkunstschule folgte. Ab 1929 studierte er an der Hanauer Zeichenakademie bei Reinhold Ewald und arbeitete in der Folge als freischaffender Maler.
Zu Beginn der 1930er-Jahre konnte Martin einige Ausstellungsbeteiligungen realisieren, etwa auf der Darmstädter Mathildenhöhe und im Frankfurter Kunstverein. Mit der Machtergreifung 1933 erlebte der Künstler eine Zäsur; fast keine seiner (abstrakten) Arbeiten überstand die Zeit des Nationalsozialismus. 1942 wurde er für drei Jahre zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in russische Gefangenschaft.
Bei einer der ersten repräsentativen Ausstellungen der Kunst der Nachkriegszeit, Frankfurter Kunst der Gegenwart 1947 im Städelschen Kunstinstitut, stellten Martin und Georg Heck, möglicherweise erstmals, gemeinsam aus. Zudem war Martin seit 1946 Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession, der Heck zwar vermutlich erst Anfang der 1950er-Jahre beitrat, an deren Ausstellungen er sich aber auch vorher schon beteiligte.
In der Folgezeit stellten Martin und Heck noch mehrfach zusammen aus, so 1949 anlässlich der Gründung der Zimmergalerie Franck oder 1950 im Mainzer Haus am Dom, wo beide neben Gottfried Diehl, Johann Heinrich Höhl und Ferdinand Lammeyer zu sehen waren.
Ebenfalls gemeinsam mit Lammeyer und Diehl sowie mit Arthur Fauser und Louise Rösler gründeten Martin und Heck 1953 die Frankfurter Sezession. Wie Heck beteiligte sich auch Martin an allen Jahresausstellungen der Gruppe. Die Schau zum zehnjährigen Bestehen 1963 wurde darüber hinaus von ihm zusammengestellt – neben Arbeiten der aktuellen Mitglieder zeigte die Ausstellung auch Werke von zehn Gästen.