Ferdinand Lammeyer

Kat. 080
Ferdinand Lammeyer: Die Schlucht, 1954, Öl auf Hartfaserplatte, Städel Museum, Frankfurt am Main, Inv. Nr. SG 1193, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main
*12. Dezember 1899 in Fulda
†27. August 1995 in Bischofsheim/Rhön
Zwischen 1921 und 1925 absolvierte Ferdinand Lammeyer ein Studium an der Städelschule, unter anderem bei Andreas Egersdörfer. In dieser Zeit begann auch Georg Heck dort zu studieren, sodass sich beide vermutlich bereits hier erstmals begegneten.
In den Folgejahren arbeitete Lammeyer als freier Maler in Frankfurt, unternahm zahlreiche Studienreisen, etwa nach Frankreich, Italien und in die Türkei, und war ab 1928 Mitglied der Darmstädter Sezession.
Während der NS-Diktatur wurde Lammeyers Werk als „entartet“ diffamiert. Wie bei Heck fielen zudem Atelier und Wohnung 1944 einem Bombenangriff zum Opfer, sodass die Nachkriegszeit einen völligen Neubeginn für Lammeyer bedeutete.
Lammeyer und Heck gehörten beide zum Kreis der ab 1947/48 von Hanna Bekker vom Rath geförderten Künstler. Ab 1950 hatte Lammeyer – nachdem der eigentlich vorgesehene Max Beckmann plötzlich verstorben war – die Professur für Freie Malerei an der Städelschule (Staatliche Hochschule für bildende Künste) inne. Von 1959 bis zu seiner Emeritierung 1965 war er zudem deren Rektor.
Wohl auf seine Initiative schlossen sich (zunächst) sechs Maler*innen, darunter Heck, 1953 zur Frankfurter Sezession zusammen. Bis 1959 führte Lammeyer den Vorsitz, dann wurde er durch den Architekten Alois Giefer abgelöst.
1964 wurde Lammeyer mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Nach Ende seiner Laufbahn an der Städelschule kehrte er der Stadt den Rücken und zog sich dauerhaft in die Rhön zurück, wo er bereits seit 1944 einen Wohnsitz unterhielt.