Georg Heck und die Frankfurter Sezession

Frankfurter Sezession, Katalogheft zur Jahresausstellung 1953, Museum Giersch der Goethe-Universität, Frankfurt a. M.
Georg Heck hat hier den Platz gefunden, Ölbilder zu zeigen; sie überraschen, denn man kennt ihn meist als begabten Holzschneider und weiß nicht, daß so viel mehr in ihm steckt.
Ausstellungsbesprechung in der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung, Jubiläumsausstellung der Frankfurter Sezession 1963
Georg Heck war in den 1950er-Jahren künstlerisch sehr aktiv. Davon zeugt unter anderem, dass sich er und fünf Künstlerkolleg*innen – Gottfried Diehl, Arthur Fauser, Ferdinand Lammeyer (bis 1959 Vorsitzender), Erich Martin und Louise Rösler – im März 1953 zur Frankfurter Sezession zusammenschlossen.
Im Herbst desselben Jahres konnte die Gruppe ihre erste Ausstellung im Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath realisieren. Bis dahin waren noch Ernst Geitlinger und Karl Rödel als Mitglieder hinzugekommen. In den Folgejahren erweiterte sich der Kreis, etwa um Thomas Zach, Christian Kruck und Heinz Kreutz. Zudem wurden immer wieder Gastkünstler eingeladen – gemäß dem selbst gewählten Ziel, „die Vielfalt der Kunst unserer Zeit demonstrieren zu müssen“.
Ab 1954 fanden die Ausstellungen in den Räumen des Frankfurter Kunstvereins statt, zunächst im Haus Limpurg am Römerberg, ab 1963 schließlich – pünktlich zum 10-jährigen Bestehen – im Steinernen Haus.
Im Jahr 1955 verzichtete man auf Gastkünstler; die Begründung ist dem Faltblatt zur Ausstellung zu entnehmen: Die beengten Verhältnisse des provisorischen Quartiers, in das der Kunstverein von der Eschersheimer Anlage hatte umziehen müssen, zwangen zur Beschränkung. Bereits im Folgejahr lud man dennoch wieder Gäste ein – und wählte ein Motto: Schwarz-Weiß-Arbeiten und Kleinplastik. Einzige Ausnahme hiervon bildete der kurz zuvor verstorbene Diehl, dessen in der Ausstellung besonders gedacht werden sollte und von dem einige Farblithographien zu sehen waren.
Zu ihrer Ausstellung 1958 gelang es der Frankfurter Sezession, einen besonders prominenten Gast zu gewinnen: Der in Paris lebende Maler und Graphiker Hans Hartung, ein Hauptvertreter des Informel, beteiligte sich mit fünf Arbeiten. Im Jahr 1959 gastierte die Sezession zusätzlich im Städtischen Museum Wiesbaden. Georg Heck zeigte hier unter anderem das gleiche Motiv wie im Jahr zuvor in Frankfurt: den Holzschnitt Die streitenden Hennen.
Auch an allen folgenden Jahresausstellungen war Heck beteiligt. Die Berichterstattung in der lokalen Presse war in den meisten Fällen positiv, oftmals unter besonderer Würdigung seiner Beiträge. In ihrer Ausstellungsbesprechung von 1953 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung etwa bescheinigte Doris Schmidt ihm, ein „Lyriker“ zu sein, dessen Gemälde Impression „zu den schönsten Bildern gehören [dürfte], die er in den letzten Jahren gemalt hat“. Neben dieser Arbeit in Öl zeigte Heck hier vier Farbholzschnitte, darunter eine Komposition, die wiederum den Artikel illustrierte.
An der letzten Sezessions-Ausstellung vor ihrer Auflösung 1966, im Herbst 1965 unter dem Titel Frankfurter Salon. Die Frankfurter Sezession und ihre Gäste, nahm Heck mit zehn Aquarellen teil.