Georg Dickenberger

Georg Dickenberger in seinem Atelier, um 1950, Nachlass Georg Dickenberger
Der Beginn jedenfalls, im Atelier, als die Palette an der Atelierwand hing wie die Reißschiene in Caspar David Friedrichs Atelier […] – der Beginn war schön und hoffnungsvoll.
Georg Dickenberger in seinen Erinnerungen Die Palette
*7. August 1913 in Frankfurt a. M.
†1. Februar 2004 in Frankfurt a. M.
Georg Dickenberger stammte, wie sein Namensvetter Georg Heck, aus Frankfurt. Geboren kurz vor dem Ersten Weltkrieg, wuchs er weitgehend ohne Vater auf, da dieser im Krieg fiel.
Künstlerisch war Dickenberger Autodidakt; bereits im Alter von 14 Jahren entstanden erste Zeichnungen. Daneben beschäftigte er sich von Jugend an mit Literatur und verfasste schon früh eigene Schriften. Zwischen 1930 und 1945 besuchte er zahlreiche (legale und illegale) Ateliers von Künstlerkolleg*innen und zeigte sich insbesondere von expressionistischen Tendenzen beeindruckt. Seine eigenen Werke zeichnen sich ebenfalls durch eine intensive Farbigkeit und einen expressiven Duktus aus.
Dickenberger war während des Nationalsozialismus mit Ausstellungs- und Publikationsverbot belegt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges geriet er kurzzeitig in Gefangenschaft, kam aber noch im Jahr 1945 wieder zurück in seine Heimatstadt.
Zusammen mit Fritz Simon war Dickenberger 1946 federführend an der Gründung der Gruppe Junge Kunst beteiligt, mit der er 1947 seine erste Einzelausstellung realisieren konnte. In diesem Umkreis lernte er schließlich wohl auch Georg Heck kennen, dessen Werk er – wie aus schriftlichen Erinnerungen hervorgeht – besonders schätzte. Nach der unfreiwilligen Auflösung der Gruppe Junge Kunst 1948 gründeten einige der beteiligten Künstler, darunter Dickenberger, noch im selben Jahr den Verein Der Werkhof – „eine Art Genossenschaft“ mit Sitz in der Vilbeler Straße 29, wo Dickenberger bereits ein Atelier bezogen hatte. An derselben Adresse betrieb ab 1954, ein Jahr nach Einstellung der Werkhof-Aktivitäten, Klaus Franck seine Zimmergalerie.
Von 1949 bis in die 1980er-Jahre war Dickenberger vorwiegend als Hörfunkautor tätig, malte aber weiterhin und stellte auch international aus, etwa in den Goethe-Instituten in Dublin (1970) oder Toronto (1976).