Wertschätzung für einen vergessenen Künstler: Kulturkreis Georg Heck
Ausgehend von der insbesondere durch Pfarrer Friedhelm Mennekes angestoßenen Kulturarbeit in der Kirchengemeinde Sankt Markus in Nied gründete sich im Februar 1982 der Kulturkreis Georg Heck. Ziel des eingetragenen Vereins war und ist einerseits die Kulturförderung im Stadtteil und andererseits, das Werk von Georg Heck bekannter zu machen beziehungsweise auch nach dessen Tod nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Heck nämlich erfuhr – so die Ansicht vieler, die ihn und sein Werk kennenlernten – zumindest in späteren Jahren nicht die angemessene Wertschätzung in seiner Heimatstadt. Der Verein war darum bemüht – wie es in einem Ausstellungskatalog von 1992 heißt –, stellvertretend für den Künstler selbst „die Bilder auf den Weg zu den Menschen zu schicken“.
Der Kulturkreis wurde zu Hecks Lebzeiten gegründet, sodass der Künstler diese Würdigung seines Schaffens noch mitbekam. Nach dem Tod von Elisabeth Heck 1988 wurde der Kulturkreis darüber hinaus zum „Erbe und Verwalter des künstlerischen Nachlasses“. Dabei standen und stehen die Mitglieder vor einigen Herausforderungen: Unter anderem sind zahlreiche Arbeiten des Künstlers entweder gar nicht oder erst nachträglich signiert und datiert worden, sodass sich eine (zeitliche) Einordnung oft schwierig gestaltet.
Nachdem gerade zu Beginn der 1950er-Jahre die Ausstellungsbeteiligungen Hecks zahlreich und die Resonanz in der Presse durchweg positiv waren, wurde es dann gegen Ende der 1960er-Jahre deutlich stiller um den Künstler. Es ist nicht mehr recht zu klären, warum. Seine Schaffenskraft zumindest scheint ungebrochen gewesen zu sein, wie aus der großen Zahl der Arbeiten und dem Experimentieren mit Motiven und Techniken abzulesen ist, die sein Spätwerk auszeichnen.
Auch die Initiatoren des Vereins arbeiteten mit ungebrochenem Enthusiasmus daran, Georg Heck und sein Werk – auch über dessen Tod hinaus – wieder mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.
Als ein Höhepunkt dieser Initiativen kann sicherlich die Ausstellung Aquarelle, Holzschnitte, Ölgemälde, Zeichnungen anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers gelten, die im Sommer 1997 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt stattfand. Wie auch zu den anderen Ausstellungen des Kulturkreises erschien ein reich bebilderter Katalog. Die Autoren der Texte rekrutierten sich in der Regel aus Weggefährt*innen Hecks, die sich an persönliche Begegnungen mit dem Künstler erinnerten. Dies zusammen mit der Verwahrung und Aufbereitung von Schriftstücken, Fotografien und anderen Quellen, die Zeugnis vom wechselvollen Leben Hecks ablegen, war und ist eine der zentralen Aufgaben des Vereins.
Zweck des Vereins ist die Pflege und Förderung von Kunst und Kultur, z. B. durch Ausstellungen, Vorträge und Gedankenaustausch, Bekanntmachung der Werke von Künstlern, gleich ob gestaltender oder bildender Art, sowie die allgemeine Pflege der Kultur. Im Besonderen sollen die Werke Georg Hecks gefördert und gepflegt werden.
Aus der Satzung des Vereins Kulturkreis Georg Heck e. V., Februar 1982