Walter Hergenhahn

Walter Hergenhahn: Villa Guntrum / Winter, 1948, Öl auf Leinwand, Privatsammlung
*14. Juni 1904 in Frankfurt a. M.
†30. März 1980 in Frankfurt a. M.
Walter Hergenhahn absolvierte zunächst eine Banklehre, wandte sich dann aber künstlerischen Interessen zu und nahm 1924 ein Studium an der Städelschule auf. Zunächst war er in der Klasse von Franz Karl Delavilla, dann wechselte er an die Kunstgewerbeschule zu Johann Vincenz Cissarz.
Bereits hier dürfte er Georg Heck begegnet sein – also noch bevor beide 1928 in die Meisterklasse von Max Beckmann aufgenommen wurden. Ab 1930 war Hergenhahn als freischaffender Künstler tätig und beteiligte sich, zusammen mit Heck und Inge Dinand, seiner späteren Ehefrau, an der Ausstellung Junge Künstler in der Galerie F.A.C. Prestel. Es folgten weitere Ausstellungen, etwa 1933 Das junge Frankfurt oder 1949 Sechs Frankfurter Künstler, beide im Frankfurter Kunstverein, bei denen Werke von Hergenhahn und Heck gemeinsam gezeigt wurden.
Zu Beginn der 1930-Jahre verbrachte Hergenhahn einige Zeit in Paris. Wie bei Beckmann selbst und allen seiner Schüler wurde auch sein Werk von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert. 1933 heiratete er seine Studienkollegin Inge Dinand und zog sich mit ihr in der Folgezeit regelmäßig nach Sylt zurück.
1939 wurde Hergenhahn eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft. Viele seiner Werke sind durch die Kriegswirren verloren gegangen oder wurden zerstört.
Nach Kriegsende, 1946, ging er mit seiner Frau nach Nierstein am Rhein, wo beide 1954 an der Gründung der Künstlervereinigung Neue Gruppe Rheinland-Pfalz beteiligt waren. 1956 ließen Hergenhahn und Inge Hergenhahn-Dinand sich scheiden.
Nachdem er zunächst in Mainz Malerei und Zeichnen unterrichtet hatte, übernahm Hergenhahn von Theo Garve die Leitung der Abendschule der Städelschule, die er bis zu seiner Pensionierung 1971 innehatte.